Hauptstufe
Zu Beginn der Hauptstufe sollen die SchülerInnen die in der Grundstufe erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten erweitern und sichern. Sie haben die Alltagsstrukturen innerhalb der Schule gelernt und gewisse Ordnungsschemata erworben, auf die es aufzubauen gilt:
- Orientierung im Tages- und Wochenablauf, d.h. Stundenplan lesen,
- wechselnde Unterrichtsräume, Lehrer und Schüler erleben
- Sicherung der Selbständigkeit im Bereich der Selbstversorgung
- regelmäßig wiederkehrende Tätigkeiten zunehmend selbständiger ausführen
- Weiterführung und Ausweitung der kommunikativen Fähigkeiten
- Förderung des selbständigen Handelns im Schulalltag
- Stabilisierung von Identität und Selbstbild
- Verantwortung für sich selbst übernehmen
- Kennen lernen der Schulumgebung durch Lerngänge
- Einüben von Kommunikations- und Umgangsformen
- Vertiefung und Festigung der räumlichen und zeitlichen Wahrnehmungsfähigkeit sowie der motorischen Fertigkeiten im Allgemeinunterricht und in speziellen Lerngruppen
Abstrakte Darstellungsweisen werden zunehmend verwendet um die unterschiedlichen kognitiven Ebenen ansprechen und dazu zu befähigen, die Alltagswelt differenzierter wahrzunehmen. Unterrichtsgänge, Freizeiten, Theaterbesuche, projektorientierte Unterrichtsvorhaben dienen der Erweiterung des Erfahrungshorizonts.
Individuelle Angebote als Kursunterricht im Bereich der Kulturtechniken Lesen, Schreiben, Mathematik und Englisch werden verstärkt angeboten.
Das Lernen in der Hauptstufe entwickelt sich vom spielenden Lernen in der Grundstufe zum differenzierten Lernen, das die Handlungsebenen Spielen und Lernen trennt und zu einem neuen Verständnis von Schule beiträgt.
Das handlungsorientierte Lernen unter Einbeziehung aller Sinne steht nach wie vor im Vordergrund. Das Lernen geschieht in wechselnden Unterrichtsformen, d.h. lehrerzentriert, in Kleingruppen, Partner- und Einzelarbeit. Die Freude am Lernen wird durch Stationen- Lernen mit anschaulich konkretem Material mit Selbstkontrolle gefördert. Zunehmende Bedeutung gewinnt der Einsatz des Computers.
Gegen Ende der Hauptstufe befinden sich die SchülerInnen in der körperlichen und seelischen Entwicklung im Übergang vom Kind zum Erwachsenen. Durch altersgemäße Umgangsformen werden die Schüler behutsam auf die Anforderungen vorbereitet, die als Erwachsene an sie gestellt werden.
Unterrichtsziele
- Entwicklung und Förderung von Selbstbewusstsein, Selbstsicherheit und Selbstständigkeit
- Erziehung zur Übernahme von Verantwortung
- Vermittlung eines angemessenen Verhaltens in der Öffentlichkeit
- Angebote an Lern- und Erfahrungsfeldern, in denen die SchülerInnen ihre Neigungen und
- Stärken, aber auch ihre persönlichen Grenzen kennen lernen
- Vermittlung von erforderlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten im Hinblick auf das zukünftige
- Arbeitsleben
- Erweiterung des Erfahrungs- und Erlebnishorizontes durch entsprechende Unterrichtsangebote, z.B. Sachthemen, die naturwissenschaftliche, gesellschafts-politische und interkulturelle
- Zusammenhänge vermitteln
- Lerngänge und Schullandheimaufenthalte
- Einbindung der Schüler in den Entscheidungsprozeß durch die Auswahl von Themen,
- Schwerpunktbildung nach Schülerinteressen
- Mobilitätstraining
- Durchführung von Orientierungspraktika auf dem freien Arbeitsmarkt / in der WfbM als
- Vorbereitung auf das spätere Arbeitsleben
- Kennenlernen verschiedener Wohn- und Lebensformen durch das Angebot
- Trainingswohnen
- Freizeitmaßnahmen
- Hilfen zur Persönlichkeitsentwicklung im Hinblick auf Sexualität und Partnerbeziehungen
Unterrichtsmethoden
In der Hauptstufe wird der Klassenverband häufig zugunsten von Leistungs- und Interessengruppen aufgelöst. Im Rahmen der Kulturtechniken finden sich die Schüler in relativ homogenen Lerngruppen zusammen. Darüber hinaus bestehen Neigungsgruppen sowohl klassen- als auch stufenübergreifend. Altersgemäße Lern- und Arbeitsformen wie Partner-, Gruppen- und Freiarbeit sollen dazu beitragen, die SchülerInnen zu mehr Selbstständigkeit und Eigenverantwortung zu befähigen und die Lernmotivation zu erhöhen.